Michael Greger: How Not to DIET

Für diesen Wälzer über Ernährung und verschiedene Diätformen braucht man auf jeden Fall sehr großes Durchhaltevermögen. Michael Greger und sein Team haben unzählige Studien zur Ernährung und Wirkungsweise von Diäten studiert und die Nachhaltigkeit bzw. den Erfolg untersucht. Er zitiert viele Studien und für gefühlt jede Behauptung gibt es eine Fußnote mit Hinweis auf die entsprechende Untersuchung / Buch. Man kann also guten Gewissens sagen, hier hat jemand sich ausführlich mit Ernährung und Übergewicht beschäftigt. Als Amerikaner steht hier einmal mehr vor allem die amerikanische Ernährungsweise und Werbung für ungesunde Nahrungsmittel im Vordergrund. So prangert er den Zuckerkonsum (zu Recht) an. Einiges ist recht speziell für die USA zutreffend – wie zum Beispiel die Zulassung von Operationsmethoden und Medikamenten ohne ausreichend Tests. Andere grundlegende Dinge aber wie Zuckerkonsum durch Getränke sowie generell Fast Food lässt sich aber auch gut im Rest der Welt beobachten und die damit einhergende Übergewicht schon bei Kindern und Jugendlichen.

Ziel des Buches ist es, aufzuzeigen, welche Diäten es gibt und welche Vor-/Nachteile diese haben. Viele sind seiner Ansicht nach ungeeignet für die langfristige Anwendung bzw. langfristige Gewichtsreduzierung. Jeder hat ja schon sicher vom Jo-Jo Effekt gehört, der bei vielen der vorgestellten Diäten droht. Michael Greger führt viele Argumente und Belege an, warum seiner Meinung nach die meisten Diäten ungeeignet sind und nur seine Ernährungsmethode die einizige ist, bei der man dauerhaft gesund und schlank lebt. Im ganzen Buch verteilt gibt es immer wieder recht ungewöhnliche Tipps -wie zum Beispiel, dass man jeden Tag ein paar Granatapfelkerne und Bohnen essen soll. Seine sogenannten 12 wichtigen pflanzlichen Nahrungsmittel zählt er auch in seiner App auf, die kostenfrei zum Download gibt.

Die Hauptkapitel des Buches sind:

Teil 1: Fettleibigkeit: Ursachen, Folgen – warum steigt die Fettleibigkeit an?

Teil 2: Optimale Strategie zur Gewichtsabnahme – im Wesentlichen über Ernährung, nicht über Sport

Teil 3: Aktuelle Diäten

Teil 4: Tricks und Kniffe für den schnellen Gewichtsverlust

Teil 5: Fettverbrennung / Stoffwechsel

Als Fazit ist für den Autor einzig eine vegane Ernährungsweise richtig. Vor allem Fleisch – egal welcher Art und Qualität und Menge – verteufelt er. Die Begründung dafür ist durchaus einleuchtend und gut belegt, vollends überzeugt hat er mich persönlich nicht. Man kann vor allem bei den Tipps Dinge für seine eigene Ernährung übernehmen, ob man strikt nach seinen Ideen lebt, überlass ich Euch 😉 Das Buch ist definitiv kein einfaches x-beliebiges Diätenbuch. Schon der über 700 Seiten Umfang macht klar, dass hier viel Recherchearbeit aufbereitet wird. Dadurch liest sich es teilweise sehr schleppend. Ich konnte irgendwann Studie xy nicht mehr sehen und habe stellenweise überflogen. Für alle, die sich wirklich eingehend mit Ernährung beschäftigen möchten, ist dies aber wirklich ein super Einstiegsbuch, da alles sehr verständlich aufbereitet wird.

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