Daniel Mason: Der Wintersoldat

Lucius, ein Medizinstudent in Wien, meldet sich freiwillig im Ersten Weltkrieg,um vor allem dem Zugriff seiner Mutter zu entgehen. Diese sorgt aber dafür, dass er nicht als Soldat an die Front kommt, sondern als Mediziner in einem abgelegenen Bergdorf sich um Verwundete kümmern darf. Die junge Nonne Margarete ist bereits länger im Behelfslazarett und kennt sich mit den typischen Verletzungen bestens aus. Geschickt bringt sie Lucius die wichtigsten Handgriffe vor allem für Amputationen bei.

Die Aufgabe der Ärzte ist einfach nur, die Soldaten wieder fit für einen erneuten Einsatz zu machen. Lucius tut dies lange Zeit ohne größeres Hinterfragen, letztlich stolz darauf, endlich als richtiger Arzt praktisch arbeiten zu können. Bis der sogenannte Wintersoldat eingeliefert wird. Er scheint nicht nur körperlich versehrt zu sein, sondern ist vielmehr psyschisch eine große Herausforderung für das Team Lucius / Margarethe.

Der Titel verwundert zunächst, ich habe länger gedacht, dass Lucius damit gemeint ist. Auch die Richtung des Buches ist eine etwas andere, denn vor der Kulisse des Lazaretts entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die im Endeffekt doch den Hauptteil ausmacht. Insbesondere die Spannung gegen Ende des Buches und das nicht ganz zu erwartende Ende haben mir Lesevergnügen bereitet bei einem Buch, dass doch anfangs eher eine düstere Kulisse hat. Ein ruhiger Roman im historischen Ambiente, wo neben der Brutalität des Krieges immer auch Hoffnungsschimmer zu finden sind.

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