Ivar Leon Menger: Als das Böse kam

Warnung vorab: die Rezension ist ausnahmsweise nicht ganz ohne kleinere Spoiler ausgekommen.

Die Story beginnt sehr spannend mit dem Szenario, dass es ein Familie (Vater, Mutter, Sohn, Tochter) auf einer einsamen Insel vor Schwedens Küste versteckt leben. Nur der Vater darf einmal in der Woche zur anderen Seite ans Festland und Lebensmittel besorgen. Einmal in der Woche kommt mit dem Boot der Postbote. Die Kinder müssen sich dann verstecken und dürfen nicht gesehen werden. Angeblich war der Vater Kornzeuge gegen die italienische Mafia und muss sich nun vor der Rache derer verstecken.

Man ahnt schon, dass das eher ein Märchen ist und die Wahrheit eine ganz andere ist. Die Tochter – langsam im Teeniealter – stellt immer mehr Fragen und bekommt Zweifel, ob auf der anderen Seite des Wassers wirklich Gefahr lauert. Nachdem der Postbote aus Versehen die Tochter zu Gesicht bekommen hat, kommt Bewegung in die Geschichte.

Eine Wendung, die durchaus im ersten Moment überraschend ist und den Leser richtig zweifeln lässt. Was ist den nun in dem ganzen Konstrukt die Wahrheit…Leider wird es ab da recht langatmig und die Spannung sinkt. Die aus der Sicht der Tochter erzählte Story wird unglaubwürdiger und zieht sich wie Kaugummi. Spannung entsteht nur, wenn einer der Beteiligten einen Fehler bzw. Unachtsamkeit begeht. Der Showndown ist krimiwürdig, thrill kommt aber auch da nicht auf. Die Auflösung am Ende ist kurz und lässt Fragen offen.

Ein zunächst spannend startendes Buch, was leider an Fahrt verliert und sein Potenzial verschwendet. Einzig die Wende relativ am Anfang, wo man erfährt, warum die Familie wirklich auf der Insel ist, war richtig gut. Der Rest plätschert dann dahin und es folgt keine überraschende Wende oder ähnliches mehr.

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