Darcey Bell: Nur ein kleiner Gefallen

„Nur ein kleiner Gefallen“ ist es für Stephanie, als sie auf das Kind ihrer Freundin Emily aufpasst. Das diese ihr Kind nicht wie immer am Abend abholt, passt nicht zu ihr und Stephanie macht sich Sorgen. Sie wundert sich, fragt dann schließlich auch beim Vater und Ehemann Sean nach, aber so richtig nervös wird sie erst am nächsten Abend, als immer noch keine Spur von Emily zu finden ist. Um ihre Freundin zu finden, startet sie einen Blogaufruf. Stephanie ist ihres Zeichens Bloggerin. Sie hat einen Blog für Mütter auf denen sie ihre heile Welt präsentiert. Dabei erzeugt sie ein Bild von sich selbst, dass nicht immer mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Ihre Freundin Emily lernte sie über ihren Sohn und dessen Freundschaft zu Emilies Sohn kennen. Sie kommen sich sehr bald sehr nah und Stephanie vertraut Emily ihre Geheimnisse an – wohl auch um interessanter zu erscheinen. Immer wieder deutet Stephanie ihrem Umfeld an, dass sie Geheimnisse hätte und man vermutet unglaubliches…

Darcy Bell_Nu ein kleiner GefallenIch war dann vom tatsächlichen Geheimnis eher enttäuscht. Ebenso ist der Mutterblog arg überdreht und ich weiß nicht, ob dies satirisch gemeint ist. Stephanie erfüllt so ziemlich jedes Übermutterklischee. Ebenso handelt Ehemann Sean arg klischeehaft. Lediglich Emily konnte mich so richtig überraschen und schockieren.

Der Roman hat sehr viele Wendungen und lässt einem manches Mal geschockt dasitzen beim Lesen. Alle 3 handelnden Personen sind interessant und jeder hat gute wie schlechte Seiten. Stephanies Rolle ist dabei recht naiv, man will sie so manches Mal wachrütteln. Sie lässt sich von Emily unglaublich manipulieren und scheint es nicht zu merken. Mir war sie absolut unsympathisch mit ihrer Selbstdarstellung auf dem Blog und ihrer dümmlichen Art. Emily hingegen ist absolut kaltblütig und berechnend. Sie versteht es, alle in ihren Plan einzuwickeln.

Zunächst startet der Roman mit hauptsächlich Blogeinträgen von Stephanie und Erzählungen aus ihrer Sicht. Später kommt die Perspektive von Emily dazu und zu guter Schluss noch Seans Sicht der Geschehnisse. Die Blogeinträge empfand ich als anstrengendsten und sie haben mich zunehmend genervt. Die Geschichte an sich ist von der Idee her spannend und sie kommt ohne blutrünstige Details aus. Ab Mitte des Buches wird es aber leicht überdreht und unrealistisch. Die Geschichte driftet immer mehr ab und das Ende überrascht leider irgendwie nicht mehr. Ich bin etwas zwiegespalten, da ich einerseits die Geschichte an sich gut finde und die Romanidee durchaus spannend, aber die Schreibweise und diese unglaubliche naive Hauptdarstellerin mich so nervten…nennen wir es am besten so: es war ganz okay, man kann es lesen, man muss aber nicht.

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