Es startet mit einem Paukenschlag: Rachel erschießt ihren Ehemann. Bloß warum? Es geht weiter mit einem Rückblick auf ihr Leben, welches sehr geprägt war von ihrer Psychologen-Mutter, dem Nicht-Kennenlernen ihres Vaters und ihrer angehenden, aufstrebenden Reporter-Karriere. Stück für Stück kommt der Leser dem Geheimnis um ihren Ehemann näher und der Grund für das Erschießen selbigen erscheint immer logischer.
Dennis Lehane ist mit „Der Abgrund in dir“ ein super spannender Thriller gelungen. Es gibt viele Überraschungen und Wendungen. Immer, wenn Rachel scheinbar am Ziel ist, geschieht wieder etwas – manchmal – Unfassbares. Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen, ich habe es regelrecht verschlungen. Dabei ist es eine Mischung aus Familienroman / Lebensgeschichte, ein wenig Frauenroman und entwickelt sich dann erst schrittweise zum Thriller. Rachel selbst tat mir manches mal leid, anderseits erstaunte mich ihr mitunter sehr cooles Handeln. Für mich etwas ungewohnt, war der sehr souveräne Umgang mit Waffen von ihr, allerdings erklärt es sich insoweit, dass sie als Reporterin lange für eine Recherche im Bereich der Waffenlobby zu tun hatte und dabei auch Schießen lernte.
Ein wirklich clever konstruierter Thriller, der einem so manches Mal auf die falsche Spur schickt und erst am Ende wird klar, wieso alle Puzzleteile wie die Suche nach dem Vater, die Karriere als Reporterin etc. anfangs Raum einnehmen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und hat mir sehr gut gefallen. Ein unbedingt zu empfehlendes Buch für Thrillerliebhaber.
Danke für Rezensionsexemplar von der litblog-Convention an Diogenes.