Amy Gentry: Wie du mir so ich dir

StandUp Komikerin Dana lernt nach einem Auftritt Amanda kennen. Die beiden Frauen verstehen sich sofort und freunden sich zunächst lose an. Schnell wird klar, dass beide schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben und jede Menge Wut und Hass in Ihnen brodelt. Amanda macht den Vorschlag, Rach zu üben – und zwar am jeweils anderen Peiniger – sozusagen über Kreuz. Beide haben eine Liste mit Namen und ein mörderisches Spiel beginnt.

Amy Gentry: Wie du mir Cover

Der Thriller lebt nicht nur von der Spannung, ob die Rache gelingt, sondern vor allem von der Figur Amandas. Sie taucht scheinbar zufällig auf und doch scheint sie viel mehr zu wissen und Dana genauer zu kennen, als diese es ahnt. Als Leser wundert man sich schon recht früh, wieso Dana so blind Amanda vertraut und sich in das „Spiel“ hineinziehen lässt. Irgendetwas stimmt mit Amanda nicht und Stück für Stück kommt man dem Geheimnis näher.

Mir war schon ab 2/3 des Buches klar, wer der wahre Böse in der Runde ist und ich wollte vor allem Dana so einige Male schütteln. Der Plot ist aber gut durchdacht und hat vor allem gegen Ende einige Wendungen, die den Thriller verdammt spannend machen. Schön auch, dass es mit einem längeren Epilog endet, welcher die Geschehnisse ein Jahr später beschreibt. Hier holt die Handelnden nochmal die Vergangenheit ein, so dass man das Gefühl hat, das Grauen endet ja nie. Dies verleiht dem Buch ein schönes, rundes Ende.

Sympathisch war mir keiner der Hauptpersonen so richtig. Männer werden durchweg als fies und gemein und nur auf Mißbrauch von Frauen aus, dargestellt. Eine sehr einseitige Sichtweise. Frauen sind klischeehaft blond und naiv. Selbst Dana verstellt sich für ihre Bühnenshow als blondes Dummchen. Also jede Menge Klischeealarm!

Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, da der Spannungsbogen vor allem gegen Ende echt Klasse genmacht ist. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und das macht ja schließlich einen guten Thriller aus.

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