Weihnachtswunschliste – Buchempfehlungen

Gerade noch kurz vor knapp, möchte ich Euch doch noch meine Weihnachtswunschliste zeigen – natürlich nur den Teil mit den Büchern.
Ich habe mir dieses Jahr einen Gutschein vom großen A extra aufgehoben, um mir meine Wunschbücher zu Weihnachten zu bestellen. Nicht,
dass mir niemand welche schenken würde, aber sicher ist doch schließlich sicher! Und wann, wenn nicht an und nach Weihnachten hat man mal Zeit,
sich in einem oder zwei Büchern zu verlieren.

Zudem gibt es noch einige Bücher, deren Rezension ich leider immer noch nicht fertig habe, die ich euch aber sehr gern empfehlen möchte.
Und für den einen oder anderen, dem die Tipps zu spät für Weihnachten kommen – es gibt ja hoffentlich einen Büchergutschein unter dem Tännchen!

Meine Topliste für Romane:

Delphin de Vigan: Loyalitäten

Eine Geschichte über 2 Schüler, die ein Geheimnis verbindet. Theo, einer der Schüler, lebt abwechselnd bei seinen beiden Elternteilen und man mag ihn fast als ein typisches Scheidungskind bezeichnen, welches zwischen den Stühlen sitzt.

Gemeinsam mit Freund Mathis findet er einen Weg, seinen Frust zu kompensieren. Mathis Mutter und die Lehrerin der beiden werden aber auf die besorgniserregende Veränderung des Verhaltens der beiden Jungen aufmerksam und mischen sich ein. – Eine berührende Geschichte, die bewegt und bei der viel Tragik vorkommt. Fast zu viel. Man hofft auf ein gutes Ende und fliegt nur so durch die Zeilen. Nicht nur für engagierte Eltern und Lehrerinnen ein schönes Buch.

Juli Zeh: Neujahr

Juli Zeh: Neujahr.

Ein Buch aus einer recht ungewohnten Sicht – man erlebt die Gedankengedänke von Henning, der am Neujahrsmorgen eine Radtour in Lanzarote macht. Ungewöhnlich ist tatsächlich die komplett männliche Sicht – das gibt es nicht allzu oft in Romanen, macht aber diesen zu etwas besonderem.

Man folgt Henning nicht nur durch die Qualen der Radtour hinauf auf diesen Berg, sondern auch zu seinen Qualen im Leben. Was ihn beschäftigt, wie er sein Leben mit den zwei kleinen Kindern und der besser verdienenden Ehefrau erlebt. Welche Zugeständnisse er macht, welche er gern nicht mehr möchte und über allem schwebt eine unheilvolle Geschichte aus der Kindheit, der er sich Stück für Stück nähert. – Sehr spannend geschrieben, ungewöhnliche Perspektive und jeder, der Kinder hat, kennt den einen oder anderen Gedanken sehr gut. Juli Zeh ist mit diesem kleinen Roman wieder eine interessante Gesellschaftsstudie gelungen.

Andreas Eschbach: NSA. Nationales Sicherheits-Amt

Andreas Eschbach: NSA.

Was wäre, wenn es im Deutschen Reich in Weimar 1942 schon Computer gegeben hätte, das Internet, Mobiltelefone und soziale Medien? Sowie geleichzeitig die totale Überwachung derselbigen? Fakten und Fiktionen vereint Andreas Eschbach rund um das fiktive Nationale Sicherheits-Amt. Ich habe es noch nicht gelesen, finde die Idee aber grandios und bin gespannt, wie der Autor es glaubhaft verbindet und v.a. was die Sammelwut an Daten anrichten wird.

Christian Torkler: Der Platz an der Sonne.

Christian Torkler: Platz an der Sonne.

Und noch eine Utopie / Vision, die so nicht existiert, aber existieren könnte: in Berlin 1978 (gutes Jahr 😉 ) liegt die Hauptstadt in Trümmern, Kinder klauen Kohlen und die Politik wird durch Halunken dominiert. Afrika ist die beherrschende Weltmacht und die Europäer versuchen, dorthin zu fliehen. Also alles einmal komplett umgedreht zu dem eigentlichen Status quo. Mich hat vor allem die Vormacht von Afrika an dieser Geschichte interessiert, weil ich tatsächlich davon ausgehe, dass vieles eher Zufall in der Geschichte ist und alles ganz anders verlaufen hätte können. Ob Torkler die Utopie gelungen ist, werde ich natürlich berichten!

Meine Topliste Kinderbücher / Jugendbücher:

Marc-Uwe Kling: Der Tag an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat.

Marc-Uwe Kling: Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat.

Ein kleines, humorvolles Buch für Kinder ab 6 Jahre. Zum Selberlesen oder bei kleineren Kindern auch Vorlesen gut geeignet. Viele gelungene Illustrationen von Astrid Henn, die das Buch kurzweilig machen und den Text gut rüberbringen. Die Idee vom Buch ist ganz einfach: das Internet ist kaputt und auf einmal hat die ganze Familie Zeit und kann nichts anders tun, als gemeinsam klassisch etwas zu spielen. Die ganze Zeit wird dabei vehemment behauptet, dass Oma das Internet auf der ganzen Welt kaputt gemacht hat. Dies ist natürlich ein wenig weit hergeholt und ich musste an dem Punkt tief durchatmen. Zumal ich das Hinstellen von Omas als „etwas dämlich“ tatsächlich als größten Kritikpunkt an diesem Buch sehe. Generell ist es eine schöne kurze Geschichte, die viele kleine Schmunzler hervorbringt und die Kindern gefällt. (Das sollte ja die Hauptsache sein…)

Jeff Kinney: Gregs Tagebuch 13 – Eiskalt erwischt!

Jeff Kinnley: Gregs Tagebuch 13.

Das Buch kann bei einer Jungsmama nicht auf der Liste fehlen. Wir haben natürlich Band 1-12 schon durch und sehnsüchtig auf Band 13 gewartet. Gelesen werden die Bände vom Kind selbst, auch gern mehrfach. Hier überzeugt eben die Mischung aus Blödsinn, kurzem Absätzen / Kapiteln und unterhaltsamen, humorvollem Schreibstil. Ob man die Dummheiten, die Greg so anstellt, nun mag oder nicht, ich fürchte, man kommt derzeit an Band 13 nicht vorbei, wenn man strahlende Kinderaugen haben möchte. Und immerhin liest das Kind dann freiwillig!

Davide Morosinotto: Mississppi Bande. Wie wir mit drei Dollar reich wurden

Ein wenig erinnert einen die Aufmachung dieses Buches an den guten alten Huckleberry Finn und seine Geschichte. Hier haben wir es mit einer vierer Bande zu tun, die ein Abenteuer in Luisiana erleben. Ein zwar nur mit schwarz/weiss Bildern illistriertes Buch, welches aber allein durch die Bilder schon einen ganz eigenen Charme versprüht und Lust aufs Lesen macht.

Davide Morosinotto: Verloren in Eis und Schnee

Noch ein Buch desselben Autors und ebenfalls aus dem Thiemann Verlag. Das ist eigentlich nur Zufall oder vielleicht doch Absicht – da auch hier die Aufmachung wieder eine ganz besondere ist. In der unglaublichen Geschichte er Geschwister Danilows spielt in der Zeit der Belagerung Leningrads und die beiden Geschwister Viktor und Nadja werden im überfüllten Bahnhof auseinandergerissen. In Tagebuchform schildern beide, was Ihnen geschieht und wie sie sich suchen. Eine sehr ernste, tragische Geschichte für definitiv schon größere Kinder bzw. Jugendliche.

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