Tim Erzberg: Hell-Go-Land

Kalt, mir ist immer noch so kalt! Und nass…und ängstlich…Der Roman von Tim Erzberg spielt auf der Insel Helgoland an Tagen mit dem denkbaren schlechtesten Wetter überhaupt. Sturm, Regen und Windböen. Es fährt tagelang keine Fähre und es gibt für den Bewohner Ausgangssperren. Alles eine perfekte Atmosphäre für ein gruseliges Verbrechen.

Im Mittelpunkt steht Anna Krüger. Aufgewachsen auf Helgoland, erlebt sie als Jugendliche etwas schreckliches auf der Insel und beschließt daher zunächst ihre Polizeiausbildung am Festland zu machen. Um sich ihren „Dämonen“ aber zu stellen und vielleicht auch endlich Klarheit zu bekommen, was damals genau geschehen ist, kehrt sie als stellvertretende Leiterin der Polizeidienststelle nach Helgoland zurück. Sie wird schon erwartet – gleich zu Beginn erhält sie eine Nachricht in Form eines Paketes. Enthalten ein abgetrennter Finger. Das „Spiel“ beginnt, die Jagd nach dem unsichtbaren Verbrecher hält Anna und die kleine Polizeidienststelle in Atem. Eigentlich weder ausgebildet noch ausgerüstet für solcher Art Verbrechen sind die Polizisten auf sich selbst gestellt, denn der Sturm lässt keine Fähre und damit Hilfe vom Festland zu.

In den nächsten Tagen spielt ein Verbrecher sein Spiel mit Anna, weitere Nachrichten folgen und der Leser erfährt auch immer mehr über das lang zurückliegende Verbrechen, welches Anna und ihrem damaligen Freund Leon angetan wurde. Tim Erzberg versteht es gut, eine düstere Stimmung zu erzeugen und es fröstelte mich tatsächlich so manches mal, wenn Anna und ihre Kollegen wieder bei dem schlechten Wetter draußen unterwegs waren. Die Auflösung ist nur ein klein wenig überraschend, ein gewisser Verdacht beschleicht den Leser schon, die Ablenkung auf andere mögliche Täter gelingt nicht vollkommen. Hier ist einem schtim-erzberg_hell-go-landon recht schnell klar, dass es so einfach nicht sein wird.

Tim Erzberg schreibt spannend, die Story ist schlüssig, einzig die Handlungen der Polizisten und allen voran Anna sind manches Mal nicht ganz zu verstehen. Man schüttelt dann ganz gern den Kopf. Allein der Atmosphäre wegen, die der Autor so gut inszeniert,  der nicht ganz so blutrünstigen Geschichte und dem schnellen Tempo, in dem erzählt wird sowie wegen der rasanten, spannenden Auflösung ist der Thriller „Hell-Go-Land“ auf jeden Fall lesenswert. Ein besonderes Lob ans Cover noch – es fällt auf im Einheitsbrei der Thriller.

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