MarieBenedict hat mit „Frau Einstein“ einen Roman mit biographischen Grundlagen geschrieben. Es handelt über die erste Frau von Einstein, die selber eine brillante Physikerin ist. Zu Ihrer Zeit ist es ungewöhnlich, dass sie studiert und noch dazu erfolgreich ist. Sie verliebt sich während des Studiums in Einstein und wird recht schnell schwanger. Damit ist ihre Karriere so ziemlich besiegelt. Sie wirdvor allem auch von Einstein immermehr in die Rolle der Hausfrau und Mutter gedrängt und alle Versuche, daraus wieder herauszu kommen schlagen fehl. Einstein erweist sich ihr gegenüber immer mehr als Fiesling und er nutzt sie scheinbar aus.
Die Autorin schreibt sehr unterhaltsam und man kann sich sehr gut in die Lage sowie die Verzweiflung von Frau Einstein hineinversetzen. Die Andeutungen, dass eigentlich sie das Genie ist und er ihre Ideen klaut, sind natürlich nicht erwiesen, aber erscheinen dem Leser nicht als unmöglich. Die Biographie ist ausdrücklich fiktiv, es ist also recht schwer, zu unterscheiden, was nun wirklich so war und was erfunden ist. Die Sympathie jedoch vom Leser ist klar verteilt – Frau Einstein ist die Gute und „Arme“, während Einstein der – sagen wir es elegant – Unsympathische.
Im Vordergrund steht recht schnell eher die Liebes- und Ehetragödie, was das Ganze zu einer leichten Unterhaltung macht. Der Roman läßt sich gut lesen, unterhält, bleibt aber nicht mehr als nötig in Erinnerung.