Mareike Fallwinkel: Dunkelgrün fast schwarz.

Ein schönes Cover, ein schöner Titel und ein Hype in den Sozialen Medien – schon war es geschehen und ich musste dieses Buch haben. Aber wie das gerade bei so gelobten Büchern ist, man hat eine große Erwartungshaltung und hofft darauf, dass es einem so gefällt, dass man es nicht mehr aus der Hand legt. Mareike Fallwinkels „Dunkelgrün fast schwarz“ hat mich ab der Mitte des Buches tatsächlich gefangen genommen und ich bin nur so durch die Seiten gerauscht. Hereinzukommen in die Geschichte war dafür etwas schwerer. Ich hatte mir nicht angesehen, um was es eigentlich geht (was für ein blindes Vertrauen!) und es ist ja eigentlich nicht mein Genre. Weswegen ich anfangs eben immer auf die große Story wartete, bis ich merkte, dass es hier tatsächlich „nur“ um einer Freundschaft zwischen 2 Jungs – Raffael und Moritz – geht, die im zarten Kindergartenalter entsteht. Mit der neuen Mitschülerin Johanna wird später eine Dreiecksgeschichte entstehen, die die Freundschaft auf eine harte Probe stellt.

Die Geschichte wird aus Sicht von Moritz, Johanna und der Mutter von Moritz erzählt. Man erfährt, was diese Personen denken und fühlen und kann sich deren Handlungen erklären. Raffael und seine Mutter werden hingegen nur von außen, also den anderen beschrieben. Es bleibt so sehr viel Spekulationsspielraum, warum Raffael so ist wie er ist. Denn man ahnt es schon: er ist irgendwie der Fiese in der Runde und die Sympathien fliegen eindeutig zu Moritz. Ich fand es etwas schade, nicht auch Raffaels Innenleben kennenzulernen, denn er ist in der Tat eine wahnsinnig interessante Figur. Die Ereignisse werden rückblickend, nicht immer chronologisch, geschildert und Schritt für Schritt steigt die Spannung, denn man erwartet den großen Showdown und man erfährt nebenbei immer mehr Geheimnisse.

Was an diesem Buch wirklich bemerkenswert ist und es den Hype verdient, ist die Sprache. Es sitzt jeder Satz. Mareike Fallwinkel hat eine Schreibweise, die eine Sogwirkung erzielt. Man kann sich ihr nicht entziehen, man möchte jeden Satz genießen und freut sich gleichzeitig auf den nächsten. Durch die Perspektivenwechsel und kurze Kapitel liest sich das Buch spannend, durch die Sprache ist es ein Genuß. Es ist nicht zu Unrecht so ein gehyptes Buch. Hier ist ein wahres Literaturhighlight!

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