Der Klassiker: Ellies Ehemann kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben und sie als hinterbliebene Egefrau findet auf einmal Unstimmigkeiten und Geheimnisse heraus, die ihren Ehemann in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. „The Stranger – Wer bist du wirklich?“ von Saskia Sarginson beginnt mit diesem Unfall und Ellie ist zunächst tief getroffen. Allerdings wundert sie sich auch, warum er betrunken Auto gefahren ist und woher er zu dieser Zeit kam. Sie fängt an, sein Arbeitszimmer und andere Schränke genauer unter die Lupe zu nehmen und findet recht schnell Hinweise auf einee Affäre. Dies macht sie so wütend, dass die Trauer schlagartig vorbei zu sein scheint.
Sie stürzt sich in neue Beziehungen, ohne großes Kennenlernen. Ihr Verlieben geht recht fix von statten, Misstrauen ist – auch nach dem vermeintlichen Betrug ihres toten Ehemanns – bei ihr eher selten. Dies hat mich in der Tat sehr irritiert. Man möchte ja meinen, dass sie erstmal genug von Männern hat oder wenigstens vorsichtig ist. Aber nein, sie stürzt sich in eine Beziehung zum wohlhabenden Nachbarn, der als Gutsbesitzer aber so einige Geheimnisse zu haben hat. Der Leser ahnt hier schon eher, dass man Ellie mal wach rütteln sollte…
Tja, ein eigentlich interessante Geschichte, die aber nicht viel mit einem Thriller zu tun hat. Das Ganze ist eher eine Liebesgeschichte mit ein paar spannenden Elementen. Es dümpelt an manchen Stellen so vor sich hin und das große Geheimnis des Gutsbesitzers ist eigentlich ein recht gutes, brisantes Thema, wird aber unnötig schnell zum Showdown geführt.Vor allem Ellie blieb mir zudem komplett unsympathisch. Ich konnte ihrer Handlungsweise nichts abgewinnen. Sie versucht immer, Licht ins Dunkel zubringen und bricht aber ihre Suche jedes Mal nach dem ersten Hinweis ab. Sie durchsucht gefühlt 100x das Arbeitszimmer ihres toten Mannes, statt es einmal richtig zu durchsuchen. Man möchte Ellie so manches mal wach rütteln 😉
Ein mäßig spannender Roman, aber leider nicht wie angekündigt ein Thriller. Kann man lesen, muss man aber irgendwie auch nicht.