In Charlotte Links neuem Kriminalroman „Die Betrogene“ ist Kate Linville die Hauptperson und damit auch die sich als Betrogene fühlende. Nachdem ihr Leben eher farblos und in ruhigen Bahnen verlaufen ist, wird ihr Vater- ein ehemaliger Polizist – grausam ermordet. Die Polizei vor Ort scheint im Dunklem zu Tappen, so dass sie als Tochter und Polizistin bei Scotland Yard in ihr Elternhaus zurückkehrt und mit den Ermittlungen beginnt. Im Laufe dieser geschehen weitere Morde und die Vergangenheit ihres Vaters entpuppt sich als nicht ganz so makellos wie angenommen. Kate fühlt sich daher von ihrem Vater getäuscht und betrogen. Sie macht sich auf die Suche nach dem Mörder und dem Grund der Rache. Der zunächst für die Polizei Hauptverdächtige verübt in einem zweiten Schauplatz mehrere Verbrechen und wird so zu einer interessanten Nebengeschichte.

Der Grund für die Morde wird langsam aufgedeckt und man kann sehr lange miträtseln. Mir schwante ein Teil des Grundes schon recht bald, wer aber dahinter steckte, blieb mir auch recht lang verborgen, so dass Spannung bis fast zur letzten Seite herrschte. Der Showdown war ein wenig typisch für Rettung in letzter Sekunde und wirkte daher leider etwas unglaubwürdig.Gut fand ich, dass nach dem Showdown noch einmal der Fortgang erzählt wurde und der Grund für die Morde zusammengefasst wurde. Sicherlich brauchte es das nicht wirklich, aber es gibt einen schönen Abschluss.
Die ganze Story ist gut durchdacht, lebendig und nur mit einigen kleinen Längen z.Bsp. als ausführlich der Ermittlungsstand diskutiert wird.
Ich habe es sehr gern und schnell gelesen und finde es durchaus empfehlenswert.