Stuart Turton: Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Auf einem Anwesen der Familie Hardcastle weit ab von der Zivilsation findet ein Maskenball statt. Am Ende des Abends stirbt die Tochter Evelyn Hardcastle. Wie der Titel schon sagt, stirbt sie nicht nur einmal, sondern ganze sieben Mal – bis ihr Mörder gefasst ist. Das Konzept ist an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ angelehnt. Aiden Bishop erwacht jeden Tag in einer anderen Figur und erlebt denselben Tag wieder und wieder. Sein Ziel ist es schließlich, nicht nur den Mörder zu finden, sondern den Mord ganz und gar zu verhindern.

Coverbild Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Aiden selbst wird dem Leser nicht vorgestellt und man weiß den Namen lange auch nur vom Klappentext. Man springt in den ersten Tag herein und ist ähnlich verwundert wie Aiden, was hier geschieht. Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich mich mit Schreibstil und Geschichte anfreunden konnte und auch dann wird es nicht ganz einfach. Der Autor läßt seine Hauptperson nämlich nicht nur sieben Tage dasselbe erleben, sondern er springt zwischen diesen sieben Tagen zusätzlich noch hin und her. Jeden Tag erlebt Aiden aus Sicht eines Gastes und hat natürlich mit dessen Eigenheiten zu kämpfen.

In der Tat fand ich das an der Geschichte ganz spannend – sich selbst zu fragen, wie es wohl wäre, in einem völlig anderen Körper zu stecken und „fremde“ Probleme zu haben. Stück für Stück gelingt es Aiden aber, der Lösung scheinbar näher zu kommen. Dem Leser wird bis dahin aber einiges abverlangt: neben den Zeitsprüngen treten noch einige absurde Figuren auf, werden Regeln im Spiel erstellt und die Fantasie arg strapaziert. Von einer gewissen Langeweile ganz zu schweigen, denn schließlich dreht sich ja alles nur um den Tod am Abend und jeder Tag läuft ja mehr oder weniger gleich. Ich gebe zu, ich habe einige Seiten sehr quer gelesen, weil mich irgendwann nur noch die Auflösung interessiert hat. Für mich waren es einfach zu viele Handlungsstränge, Figuren und Absurditäten. Für Leser, die gerne mitkombinieren und sich viel merken, ist es aber ein durchaus gelungener Kriminalroman. Mal was anderes eben. 🙂

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