Hendrik Berg: Lügengrab

Kommissar Krumme ist urlaubsreif und verreist auf die Hallig Hooge für zwei Wochen. Alle wundern sich, dass er gerade so eine kleine Insel auswählt, er aber wünscht sich nichts als Ruhe. Schon auf der Überfahrt lernt er Swantje kennen, die nach drei Jahren ihre Heimat das erste Mal besuchen möchte. Sie wurde damals kurz vor der Hochzeit von ihrem Bräutigam Marc sitzen gelassen. So ganz kann sie das nach wie vor nicht glauben, weil er ohne ein Wort verschwand und alle ihre Freunde ihn zuletzt sahen, aber nicht so recht mit der Wahrheit rausrücken. Es kommt fast, wie vermutet, Kommissar Krumme hat keinen ruhigen Urlaub, sondern wird immer mehr in die Geschichte von damals hereingezogen und sein Gefühl sagt auch ihm, dass etwas mit dem Verschwinden von Marc nicht stimmt. 
Der Kriminalroman ist lange eher eine Geschichte über den Urlaub des Kommissars, eine Beschreibung der Einwohner der Hallig und zu guter Letzt eine ausführliche Beschreibung von der Nordseeinsel und dem Wattenmeer. Erst langsam nimmt die Geschichte Fahrtauf. Unterbrochen wird das ganze immer mal wieder von kleinen anonym beschriebenen Morden, die dem Leser erahnen lassen, dass auf der Insel ein Ungeheuerzu wohnen scheint. Man beginnt mit dem Verdächtigen aller, kann sich aber kaum einen Reim wirklich darauf machen. Zum Showdown wird es dann richtig dramatisch und spannend, die Auflösung hat mir persönlich sehr gut gefallen und war definitiv anders, als erwartet. So sollte ein Kriminalroman sein! Wer zudem noch Lokalkolorit schätzt – in dem Fall Nordsee-Insel – dem ist dieser Roman sehr zu empfehlen.
Teile diesen Beitrag!