Cecelia Ahern: Der Glasmurmelsammler

Heute bin ich mal ein klein wenig auf Abwegen unterwegs, da ich Bücher von Cecelia Ahern normalerweise links liegen lasse. Der Titel „Der Glasmurmelsammler“ und das Titelbild haben mich aber verleitet, es doch nochmal zu versuchen. Vorweg gleich – es wird bei dem einen Versuch bleiben 🙂
Die Handlung hat zwei verschiedene Zeitebenen. Einmal das aktuelle Geschehen, welches komplett an einem Tag geschieht und zum anderen die Rückblicke auf das Leben von Fergus. Fergus hat nach einem Schlaganfall seine Erinnerung verloren und seine Tochter Sabrina versucht ihm zu helfen. Nachdem sie mehrere Kartons aus der alten Wohnung ihres Vaters in die Hände bekommt, findet sie dessen Glasmurmelsammlung. Von diesem Hobby hat sie bislang nichts gewußt und auch die Mutter weiß von nichts. Sabrina macht sich auf die Suche nach den Hintergründen und deckt weitere Geheimnisse auf. Sie selbst reflektiert dabei auch über ihr eigenes Leben und sieht in der Geheimniskrämerei ihres Vaters auch den Grund für ihre eigene Verschlossenheit und verkorkstes Leben.
Die Geschichte des Vaters in Rückblenden nimmt etwas mehr Raum ein und wird ab Mitte des Buches etwas spannend. Der Leser empfindet Mitleid und Sympathie mit ihm und man kann sich das Geschehene gut vorstellen. Sabrina ihre Rolle hingegen nervte mich. Sie hängt in einem völlig stupiden Leben fest, erkennt das auch, aber ändert daran auf gar keinen Fall etwas. Sie selbst redet sich ständig ein, dass sie ein tolles Leben hat, scheint es aber gleichzeitig selbst nicht zu glauben. Mir blieb sie einfach fremd. 
Die ganze Geschichte plätschert dahin, es gibt keine größeren Überraschungen, Wendungen oder Spannungsbögen. Der Sinn der ganzen Geschichte bzw. was Frau Ahern damit erzählen wollte, bleibt verborgen. Das Ende ist offen gestaltet, man kann sich selbst vorstellen, wie Sabrina und ihr Vater mit dem Wissen um sein Geheimnis umgehen werden.  
Fazit: eine durchaus berührende und bewegende Geschichte von Fergus die zwischen Lachen und Tränen alles parat hält. Mir gefielen die Rückblenden besser als die Geschichte der Tochter. Ganz überzeugt hat mich das Buch leider nicht.
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